Montag, 10. September 2007

Hat Firmenkultur einen Wert?

Durch eine Anmerkung bei der Arbeit kam in mir letztens die Frage auf: Hat Firmenkultur einen Wert? Oder anders gefragt: Bin ich bereit auf ein höheres Gehalt zu verzichten, wenn es eine (gute) Firmenkultur gibt?.

Es gibt zwei von drei Perspektiven, aus denen ich diese Frage beleuchtet habe. Die erste ist die einfachste: meine Perspektive. Dann gibt es noch die Perspektive anderer, die wie ich bei CoreMedia arbeiten. Diese klammere ich aus. Darüber sollen lieber andere kommentieren oder bloggen. Und schließlich gibt es noch die Sicht derer, die sich bei CoreMedia bewerben.

CoreMedias Kultur

CoreMedia hat eine Kultur. Ohne Zweifel. Sie ist anfangs von der Geschäftsleitung der Firma aufgedrückt worden und in Form von Workshops vermittelt worden. Vorher existierte „nur“ die gewachsene Kultur, die sicherlich jede Firma hat. Bereits diese gewachsene Kultur habe ich, im Vergleich zu meinen zwei vorigen Arbeitgebern, als äußerst angenehm empfunden.

Die neue Firmenkultur CoreMedias wirkte auf andere – wie auch auf mich – teilweise wie altgehabt: Dinge, die bereits vorher gelebt wurden, waren nun einfach nur in Worte gegossen. Doch es ist weit mehr geworden und es war sicherlich weit mehr, auch wenn ich es noch nicht so wahrgenommen hatte. Nicht zuletzt auch durch einen weiteren Workshops, der gerade stattgefunden hat. Er ermöglichte es allen Mitarbeitern die ganze Kultur auf den Prüfstein zu legen. Und mehr: Die Elemente der Kultur entscheidend zu beeinflussen.

Ein paar Dinge wurden auf dem zurückliegenden Workshop angepasst. Der Kern der Kultur ist aber bestehen geblieben. Für mich ist das wichtigste Schlagwort der CoreMedia Kultur das Wort „wertschätzend“: Der Umgang bei CoreMedia ist wertschätzend. Sowohl im normalen Alltagsgeschäft als auch gerade bei Konfliktsituationen.

Erst diese Wertschätzung des anderen/der anderen Meinung schafft eine Atmosphäre der Offenheit und Vertrautheit. Man kann (wenn man will) bei CoreMedia mit jedem über alles reden. Seien es über persönliche oder geschäftliche Dinge, sei es mit dem Kollegen oder der Geschäftsleitung.

Wert: Persönliche Einschätzung

Hat diese Kultur für mich einen Wert? Ja. Sie zu beziffern fällt mir allerdings schwer: Zumindest ein Angebot, welches ein wenig (aber spürbar) über meinem jetzigen Gehalt lag, habe ich abgelehnt. Abgelehnt vor allem, weil mir die Kultur der Firma von der Wortwahl her nicht gefiel (aber immerhin: sie war beschrieben), zum anderen aber eben auch, weil das Geld mich nicht genügend animierte. Wieviel höher das Angebot war? – Wird nicht verraten: Ich brauche noch Verhandlungsspielraum.

Wert: Bewerber

Als ich bei CoreMedia anfing, gab es diese Form der Kultur noch nicht. Ich wurde nur, wie bei vielen anderen Firmen, darauf hingewiesen, dass alle Büros stets offene Türen haben. Doch dies war kein Unique Selling Point, im aussterbenden Deutsch auch bekannt als: Alleinstellungsmerkmal.

Wie es heute für Bewerber ist, kann ich nur versuchen zu erahnen. Wie ich hörte, wird diese Kultur im Bewerbungsgespräch erwähnt. Aber was hat eine Kultur für einen Wert, die man nicht kennt? Kann man auf die Versprechungen der Firma vertrauen? Oder wartet hinter den Kulissen nicht doch nur Mobbing und Frustration?

Wer dies liest, kennt schon ein Mittel, dem zu begegnen: Mitarbeiter, die über die Kultur bloggen. Mitarbeiter, die berichten, wie viel Spaß es macht, bei CoreMedia zu arbeiten. Und CoreMedia fördert dies. Ich kann mich, so glaube ich, an dutzende von Aufrufen von Sören Stamer erinnern, dass wir doch in die Welt hinaus gehen mögen, um zu bloggen. Sehr schön von ihm auch dargestellt in einem Interview anlässlich der SCOPE 07 – The Future of Learning Conference.

Ein anderes Mittel sind CoreMedias Workshops, die derzeit jedes Quartal stattfinden. Zu diesen werden inzwischen vermehrt auch Externe eingeladen, so dass CoreMedias Kultur erlebbar wird. Ich wette, wenn ein Bewerber fragt, ob er an einem solchen Workshop teilnehmen könnte: Er wäre herzlich willkommen. Und es wäre meiner Ansicht nach besser als ein Schnuppertag, wie ihn andere Firmen anbieten: Einen Tag lang am normalen Alltagsgeschäft teilnehmen. Denn: Die Workshops sind intensiv und man hat auf einen Schlag alle Mitarbeiter beisammen und kann sie z. B. in persönlichen Interviews kennen lernen.

Fazit

Ich, der ich nun inzwischen dank zwei Firmenwechseln schon viele Bewerbungsgespräche erlebt habe, sehe diese Kultur und diese Möglichkeiten bei CoreMedia wirklich als Alleinstellungsmerkmal. Ein Alleinstellungsmerkmal, dass auf jeden Fall für mich einen hohen Wert hat.